Har Gobind Khorana

amerikanisch-indischer Biochemiker und Molekularbiologe; Nobelpreis 1968 für Medizin oder Physiologie zus. mit M. W. Nirenberg und R. W. Holley für ihre Interpretation des genetischen Codes und dessen Funktion bei der Eiweiß-Synthese

* vermutlich 9. Januar 1922 Raipur/Indien (heute Pakistan)

† 9. November 2011 Concord/MA

Wirken

Har Gobind Khorana wurde - nach eigenen Aussagen - vermutlich am 9. Jan. 1922 in Raipur in Indien geboren und studierte an der Universität des Pandschab Naturwissenschaften. 1948 promovierte er an der englischen Universität Liverpool zum Ph.D. K., der sich zunächst mit organischer Chemie beschäftigt hatte, arbeitete bei V. Prelog (Nobelpreis 1975) in Zürich und dann von 1950-52 an der englischen Universität Cambridge bei A. Todd (Nobelpreis 1957) an der Herstellung komplexer, Nukleotide genannter, biologischer Substanzen. In den späten 50er Jahren begann K. mit Experimenten zur Verbindung mehrerer Nukleotide. Sein Ziel war es, im Reagenzglas Zellkernsäuren zu synthetisieren, die eine bekannte Kette von Nukleotiden enthielten. Durch synthetische Herstellung der Zellkernsäuren konnte K. den genetischen Schlüssel der Aminosäuren in allen Einzelheiten untersuchen. K. war inzwischen nach Kanada gegangen und hatte dort in dem National Research Institute in Britisch Kolumbien bis 1960 gearbeitet. Von 1960-64 lehrte er als Professor für Enzymforschung an der Universität des Staates Wisconsin. 1964-70 hatte ...